Dienstag, 30. März 2010

Back in Melbourne | 17.3.10

Mit Virgine Airline flogen wir zurück von Brisbane nach Melbourne. Hier
werden wir die restliche Zeit des Sabbathjahres verbringen bis Ende
Juli. Zeit für Kultur, Lesen, Freunde und Sport.

Byron Bay | 12. - 16.3.

Bayron Bay ist die 'Endstation' unserer Autotour durch das südliche Outback Australiens und wir haben das gefühlt nun auch genug durchs Land gefahren zu sein, genug gesehen und erlebt zu haben. Bisher sind wir häufig in Backpacker Hostels und Jugendherbergen geblieben und die Jugendherberge in BB hat auch einen 'guten' Ruf; bei näherem Erforschen im Internet findet man dann bei den Bewertungen etwa solche Einträge: "Tolle location, super Partys, lange Nächte .." Das war nun nicht das, was wir suchten. Zudem sind die Backpacker Hostels in BB auch relativ teuer; so haben wir uns in einem sog. 'romantischen' Guesthouse eingemietet - im balinesischem Stil! (Oberstes Foto) Das war ein guter Treffer; sehr ruhig, nur vier Zimmer werden vermietet, große Terrasse, Küche, Garten etc. Wir konnten uns beinahe wie zu Hause fühlen. Ideal für den Abschluss unserer Reise.
Schön war es meine 'alte' Schulfreundin Marlene, die hier im benachbarten Ort wohnt, nach 40 Jahren wieder zu treffen. Es ist schon eine traumhaft schöne Gegend zum Wohnen. BB selbst ist mittlerweile sehr touristisch, aber hat doch seinen Reiz: Lange Sandstrände, super Wellen zum Surfen und zum Baden. Dabei war unser Bade-Erlebnis doch eher anstrengend: Eine besondere Wettersituation führte dazu, dass die Strömungen im Meer sehr stark waren und wir kaum weiter hinaus kamen als ins hüfthohe Wasser. Also mehr Kampf als Schwimmen.

Verboten & Warnung! | 13.3.10

Bisher war ich immer der Ansicht, Deutschland sei das Land mit den
'Verboten'. Doch Australien übertrifft dies doch bei weitem. An vielen
Stellen findet man solche Schilder mit Warnungen und Verboten.

Jackadgery | 12.3.10

Keine Ahnung, warum man hier extra die Warnung veröffentlichen muss, an dieser Stelle nicht ins Wasser zu springen...

Posted by Picasa

Donnerstag, 11. März 2010

Buddha in Lightning Ridge

Nicht vergessen: 
Auf die Bilder klicken zum Vergrößern.

Lightning Ridge


5.45 am (also früh am Morgen).
bei sternenhimmel und mondschein steigen wir in die öffentliche artesian bore bath von lightening ridge mitten im australischen outback. 2 andere männer liegen schon entspannt im 41° heissen mineralhaltigen wasser, das aus der erde sprudelt. es riecht nur leicht nach faulen eiern. in der kühlen morgenluft dampft es an der oberfläche und ich bin froh im heissen wasser zu liegen. allmählich werden mehr vögel aktiv und wir hören tatsächlich das lachen eines kokaburras. gegen 6.30 erscheinen die ersten sonnen strahlen fächerförmig am horizont und künden den sonnenaufgang an.
dies ist eine der aussergewöhnlichen und zum teil skurilen attraktionen dieses städchens im outback, nahe der grenze zwischen new south wales und queensland. lightening ridge ist das outback schlechthin. vor ca. 100 jahren wurde opal hier endeckt. viele hoffnungsvollen pionniere zogen hierhin, machten ihr "claim"- der kauf eines 50x50 m stück land und begannen zu graben. daneben bauten sie eine hütte aus wellblech, eine kleine "toilettenhütte" etwas weiter weg und das wurde ihr zuhause. noch heute sieht man überall solche "camps", die aus zusammengebastelten wellblechhütten, wohnwagen, provisorisch aussehenden überdachungen, einen riesigen regenwasserbehälter und solaranlage bestehen. über dem grundstück verstreut liegen alte rostige autos, lkw´s, und miner-werkzeug, bzw maschinerie. auf den flächen dazwischen türmen sich mini hügel von ausgegrabener erde und steinhaufen, die eine mondlandschaft atmosphäre schaffen.  kaum mehr als 10% der miners erlebten den großen erfolg. für manche wenige bahnte sich das millionärsleben, für den rest die ewige sehnsucht nach erfolg und reichtum. die besonderheit unter den opalen hier ist der schwarze opal...zu kompliziert für mich wiederzugeben!  - 90% aller 'Schwarzen Opale' stammen aus diesem Ort. Sie sind nicht 'schwarz', wie man meinen könnte, sondern gehören mit zu den leuchtensten und teuersten Opalen überhaupt. Diese Opale werden nicht industriell abgebaut, da sich das nicht lohnen würde; so sind viele 'Selbstständige' und Glück Suchende hier in der Erde am Buddlen.
Und wenn man keinen Erfolg hat mit den Opalen, dann verzweifelt man entweder oder wird Künstler oder öffnet seine Mine für Touristen mit Führungen.  Oder wird Künstler und arbeitet in der Mine unter Tage Reliefs aus dem Sandstein heraus, bemalt diese und öffnet diese 'Ausstellung' für Touristen.
Unterm Strich: Viele nette Leute getroffen, die hier leben und die alle betonen, dass es der 'lifestyle' ist, den sie in diesem Ort so schätzen. - 400km entfernt vom nächsten Shopping Center.


On the road

Some pictures. Was uns zwischendurch unterwegs begegnet....

Dienstag, 9. März 2010

Lightning Ridge

DER Opal Ort, von dem ich später noch mehr berichten werde. Nur soweit: Noch abgelegener als alles zuvor. Aber: Der Ort versteht es sich gut zu bewerben mit verschiedensten Angeboten, so dass hier etliche Touristen landen.

'Restroom' & Graffiti

Nicht unüblich: So sehen viele Toiletten aus in den Hinterhöfen der Cafès und Restaurants.
Und noch ein beeindruckendes Graffiti an der Wand eine IGA-Supermarktes.

Cobar

Also dann 250km weiter nach Cobar. Die letzen 100km: Nur geradeaus. Keine Kurve.
Fast alle Motels waren voll, hier im Nirgendwo. Ein Mine ist wieder geöffnet worden und viele Zeitarbeiter wohnen in den Motels. Wir hatten noch Glück und haben ein einfaches Zimmerchen gefunden. Nettes Örtchen, sehr freundliche Menschen, und ein Fahrradfahrer, der durchs Outback fährt mit einem Meditationsbänkchen auf dem Gepäckträger.
Und (fast) überall gibt's Subway.

White Cliffs, Wilcannia

In White Cliffs, gut 90km von der Hauptstraße entfernt, werden/wurden Opale angebaut und viele der Einwohner leben unter der Erde. Neugier und eine Herausforderung für uns; dort gibt es ein underground Motel und underground B&B. Doch leider war die Straße durch den Regen tief eingebrochen, so dass man mit einem normalen Wagen jetzt für mehrere Tage nicht dorthin fahren konnte. Schade drum :'( !!
Der nächste Ort nach Broken Hill ist über 200km entfernt: Wilcannia; irgendwie finster und kein Ort an dem man gerne bleiben würde. Aber mit interessanten Aboriginal Graffitis (Foto) für das man in einer städtischen Gallerie bestimmt viel Geld bezahlen müsste.

Sculpture Park

In der Nähe von Broken Hill: Ein Künstler hatte Kollegen aus verschiedensten Ländern eingeladen für einen Skulpturen-Workshop im Outback - auf einem der höchsten Punkte in dieser Landschaft. Also auch ein wunderbarer Ort, um den Sonnenuntergang zu genießen. Leider hier auch wieder von Wolken verhangen.
Und man kann oben auch sehen: Fliegen leben gerne hier.

Siverton

Hier wurde ehemals Silber abgebaut; jetzt ein Ort für Künstler und Filmcrews, die hier ihre Aufnahme drehen. Und natürlich Tourismus. Unser Aufenthalt in diesem Örtchen war leider nur von kurzer Dauer. Zur Zeit sind hier viele Straßen und Wege gesperrt wegen sintflutartiger Regenfälle in letzter Zeit, die ganze Straßenteile mit sich gerissen haben oder überflutet haben. Nun: Dicke Wolken zogen plötzlich auf und ein heftiger Regenschauer ergoß sich. Uns wurde von den locals empfohlen möglichst bald nach Broken Hill zurück zu fahren, wollten wir nicht eingeschlossen werden. Eine Kolonne von PKWs machte sich auf den Weg zurück.
Der Ort selbst? Am besten wieder ein Zitat:
Einer der beliebtesten Plätze für Filmschaffende in Australien Silverton. Zum idealen Platz wird der Ort durch seine idealen klimatischen Bedingungen. Eine fast 100%ige Sonnenscheingarantie lockt die Produzenten von Kino- und Werbefilmen aus aller Welt an. Das Licht gilt als ideal. Viele Kameracrews filmen einfach drauf los. Filter und aufwändige Effekte sind auch nicht unbedingt nötig. Stahlblauer Himmel und die rote Erde bieten genug Kontraste. Hauptdarsteller ist meist das "Silverton Hotel". Es bietet sechs Zimmer. In den Filmen firmiert es allerdings dann als "Dingo Hotel" oder "Hotel Australia" (wie in "Dirty Deeds").
 
Bis ins Jahr 2008 wurden dort an die 50 Kinostreifen wurden zum Teil dort gedreht. Der internationale Durchbruch als Filmset gelang im Jahre 1981 mit "Mad Max II", der Streifen der auch Mel Gibson zu Weltruhm brachte. Die Zahl der Musik- und Werbeclipproduktionen hat 100 längst überschritten. Silverton könnte glatt seinen eigenen "Walk of Fame" bauen. So waren schon Stars wie Mick Jagger oder die australische Top-Band INXS, hier in der Wüste. Als eine der Silverton-Produktionen startete beispielsweise im November 2002 in den Kinos "Dirty Deeds", ein australisches Unterwelt-Drama mit US-Komödiant John Goodman und Sam Neill in den Hauptrollen.


Wir haben leider weder Richard Gere noch Kylie M. noch sonst wen getroffen...
Und die rote Erde war durch den vielen Regen sehr grün geworden und der Sonnenschein war nur am Anfang des Tages.




Broken Hill

Mit 21 Tausend Einwohnern die entlegenste Stadt dieser Größe auf der Welt. Die 'goldenen' Zeiten sind vorbei und die Stadt lebt hauptsächlich vom Tourismus und von einer erst kürzlich wieder geöffneten Mine. Viele Künstler fühlen sich angezogen und haben hier ihre Atelliers und Gallerien; etliche der Künstler sind ehemalige Bergarbeiter. Es wird aber auch viel Kitsch angeboten von 'guten' Künstlern, die aber mit dem Kitsch wohl mehr Geld verdienen als mit ihren besseren Werken.
Zitat aus dem Internet:
Für die meisten Australier ist die Bergbaustadt Broken Hill das Synonym für "Langeweile im Busch" schlichtweg. Broken Hill ist aber eben auch in vielen anderen Punkten "quite different". Die Uhren ticken anders. Seine Bewohner auch, sagen böse Zungen. Eigenwillig sollen sie sein, stur behaupten manche. Man kann sich vor Ort davon - oder auch vom Gegenteil - überzeugen. Auf jeden Fall haben sie eine eigene Zeitzone....
Wir hatten jetzt nicht so viel Kontakt hier, aber der Ort hat schon seinen eigenen Charakter. Dominiert von einer riesigen Halde mit einem Restaurant und einer Gedenkstätte auf der Spitze. Siehe Foto.

Montag, 8. März 2010

Flinders Ranges Nat. Park


Für die kommenden 2 Wochen haben wir uns ein Auto gemietet. Nur gut 500 bis 600km nördlich von Adelaide befindet sich der Flinders Ranges National Park. Über die YH in Adelaide habe ich dort eine 'cabine' vorbestellt: *2-bed room*. Im YH-Verzeichnis stand nun '*twin-bed room*", was für mich erst einmal das Gleiche ist. Gebucht wurde dann "*2 bed-rooms*". Wir hatten uns zunächst gefreut über die großzügige Unterkunft; als die Rechnung bezahlt werden musste, habe ich jedoch gemerkt, dass ich deutliche Lücken in meinem Englisch habe. Wir mussten also die Unterkunft für 2 Schlafzimmer bezahlen.
Wir hätten gerne 4 Übernachtungen gebucht, aber am Wochenende wurde dort eine Hochzeit gefeiert, so dass alles ausgebucht war. Zur Hochzeit kamen Gäste aus Adelaide, Melbourne und England angereist - ins Outback mit mindestens 6 Stunden Anfahrt von Adelaide oder mit einem kleinen Flugzeug. Aber offensichtlich alles kein Problem.
Der 'Wohncontainer' war ansonsten prima und es gab sogar hervorragenden Internetanschluss via Satellit.
Das war ein guter Startpunkt für 2 Wanderungen. Davon eine längere Besteigung eines recht steil aufragenden Berges mit einem anschließenden wunderbaren Ausblick in eines der Naturwunder unserer Welt. Eine kraterähnliche Anordnung einer Bergkette, über Millionen Jahre entstanden - Wilpena Pound. Eine körperlich herausfordernde Tour mit Kletterpartien. Zum Glück hatten wir auch unsere Fliegennezte für das Gesicht dabei. Die australischen Fliegen sind sehr anhänglich!

Freitag, 5. März 2010

Adelaide: Hahndorf & family | 1.3.10

Wir treffen eine Kusine von Prasadavati und ihren Mann. Die beiden sind
Anfang der 60er nach Australien ausgewandert. Es gab zu der Zeit eine
große Werbekampange in GB um junge Menschen zu motivieren nach
Australien umzusiedeln. Der Transport und die Überfahrt waren umsonst
und für die ersten paar Tage erhielt man 100 Pfund. Nun: Ein Wiedersehen
nach 45 Jahren.
Die beiden haben uns auf eine Tour mit genommen in die Umgebung von
Adelaide. Z.B. nach Hahndorf. Ein kleiner Ort in den umliegenden Bergen,
gegründet von einem Kapitain namens Hahn, der seinen Passagieren half,
einen Heimatort aufzubauen. Offensichtlich sind etliche Deutsche um 1835
aus relgiösen Gründen ausgewandert und haben sich down under
niedergelasssen. Und sie haben nicht nur ihren lutherischen Glauben
mitgebracht, sondern auch das Bedürfnis, den Kindern eine gute
Schulausbildung zu bieten. So sind hier wichtige Grundlagen für das
Bildungswesen gelegt worden.
Hahndorf ist jetzt eine Touristenattraktion, eingebettet in einem
lebendigen kulturellen Umfeld (Maler: Hans Heysen - berühmt für seine
Kohlezeichnungen und Ölbilder von Eukalyptusbäumen). Und wen sollte es
überrachen, dass es hier auch deutsches Bier gibt? Allein 4 verschiedene
Sorten Hofbräu - und alle vom Fass. Sogar ein bisschen mehr Schaum oben
auf der Krone als sonst hier üblich.
Was noch? Ein richtiges großes Schwarzbrot in einer 'deutschen'
Bäckerei; und selbst zu Hause habe ich selten so guten Bienenstich
gegessen wie hier. hmmm.

Adelaide Festival | 3.3.10



Völlig ungeplant und unerwartet sind wir in Adelaide zur Festivalzeit. Nicht nur ein Festival! Man kann die verschiedenen Events kaum noch voneinander unterscheiden. Arts Festival, Fringe Festival, Writers Corner, AC-DC Konzert. Es ist jetzt also viel los hier und wir können überhaupt von Glück reden, dass wir noch eine Unterkunft buchen konnten.

Am kommenden Wochenende kommt noch ein großes Musikfestival hinzu. Da geht gar nichts mehr. Trotzdem wirkt die Stadt noch ruhig und man kann sich gut vorstellen, dass Adelaide außerhalb der Festivalzeit ein ziemlich verträumte Millionenmetropole ist.

Nach unserer beschaulichen Zeit auf Kangoroo Island sind jetzt die vielen Eindrücke auch überwältigend.

Das Fringe Festivall ist entstanden aus der alternativen Szene als Gegenpol zum etablierten Arts Festival. Nun hat das Fringe Festival über die Jahre eine Eigendynamik entwickelt, so dass die ganze Stadt irgendwie daran beteiligt ist. Viele sog. Kleinkünstler und 'Alternative' auf großen und kleinen Bühnen. Teil des Arts Festival ist die Illumination von Gebäuden. Sehr gekonnt und eine große Attraktion. Und dann noch die ganzen AC/DC-Fans, die man in der Stadt und in der Jugendherberge leicht an ihren T-Shirts erkennen kann. Abends schallt die Musik über weite Teile der Innenstadt. Einige junge Menschen waren auf dem Weg zum Konzert, so wie sie berichteten, aber ohne in das Stadion selbst zu gehen, sondern um in unmittelbarer Nähe die Musik zu hören. "Die Jungs selbst sind zu alt zum Anschauen.."

Writers Corner: Schriftsteller und Poeten aus der ganzen Welt versammeln sich, um ihre Werke vorzustellen: Einige offene Zelte im Park und viele Plastikstühle. Vom Bestseller-Autor bis zur gehobenen Dichtung. Alles ist dabei. Daniel Kehlmann hatten wir leider gerade verpasst. Und hier schnell vermerkt, damit wir's selbst nicht vergessen: Jim Crace aus Birmingham. Offensichtlich ein Bestsellerautor, kannte ich aber nicht. Er erzählte vor seiner Lesung erst einige Anekdoten aus seinem Leben; sehr lebendig, witzig und interessant.

Werde ich verfolgen. Hochgelobt wurde eine Niederländerin: Anna Enquist.